Task-Cluster C: Kontakt

Das Task-Cluster C beschäftigt sich mit der Frage nach dem Kontakt des Deutschen in Österreich mit anderen, vor allem slawischen Sprachen.

Dabei stehen insbesondere die Auswirkungen historischer wie aktueller slawisch-deutscher Mehrsprachigkeit in Österreich auf das Deutsche in Österreich im Mittelpunkt des Interesses. Wir stellen uns im Rahmen unserer Forschung die folgenden Fragen:

  • Welche slawischen Sprachen wurden bzw. werden von welchen Personengruppen in Österreich gesprochen?
  • Hatte bzw. hat diese Mehrsprachigkeit Auswirkungen auf die Aussprache, die Grammatik oder den Wortschatz des Deutschen in Österreich?
  • Hatten bzw. haben solcherart festgestellte Besonderheiten zu Veränderungen im Deutschen in Österreich, wie es auch Personen mit Deutsch als Erstsprache verwenden, geführt?

Bei der Beantwortung dieser Fragen können wir auf die Sprachdaten, die in den Projekten von Task-Cluster B gesammelt werden, zurückgreifen. Außerdem durchsuchen wir gezielt historische Texte. Ziel ist es, die Verwendung potentiell „slawischer“ sprachlicher Phänomene im Deutschen in Österreich zu beschreiben und basierend auf ihrer Verwendungsgeschichte und aktuellen Verteilung einzuschätzen, ob sie tatsächlich durch den Kontakt mit slawischen Sprachen entstanden sein können.

Beispielhaft wird der Kontakt des „Wienerischen“ mit dem Tschechischen rund um 1900 herausgegriffen. Der wissenschaftliche Fokus liegt dabei auf der Verbreitung von Sprachmythen rund um slawische Sprachen und das „Wienerische“, v. a. im Kontext von Wörterbuchprojekten.

Darüber hinaus suchen wir in Task-Cluster C Antworten auf die Frage, inwiefern die Untersuchung von historischer Mehrsprachigkeit das Verständnis von Deutsch in der Zweiten Republik Österreich mitgeprägt hat und welche Folgen dies für das Selbstverständnis sowie die (Fremd- wie Selbst-)Wahrnehmung von Deutschsprachigen in Österreich hatte. Außerdem spielt der (sprach-)politische sowie der wissenschaftliche Diskurs der Nachkriegszeit über Sprache(n) eine bedeutende Rolle.

Das Task-Cluster C: Deutsch und andere Sprachen in Österreich – Sprachkontaktperspektiven besteht in Projektphase II (2020–2024) aus dem folgenden Teilprojekt: 

PP06: Deutsch und slawische Sprachen in Österreich: Aspekte des Sprachkontakts

Um nähere Informationen zu dem Teilprojekt zu erhalten, klicken Sie auf den obigen Link.

In Phase I (2016–2019) gab es mit PP05 ein zweites Teilprojekt in Task-Cluster C, das aus historischer Perspektive sprachpolitische Zusammenhänge, konkret also Handlungs- und Spannungsfelder in Verwaltung, Recht sowie insbesondere im Schulwesen analysiert hat. Nähere Informationen zu diesem Projekt finden Sie unter dem folgenden Link:

PP05: Deutsch im Kontext mit den anderen Sprachen im Habsburgerreich (19. Jahrhundert) und in der Zweiten Republik Österreich

Die beiden Teilprojekte des Task-Clusters haben im Lauf von Projektphase I außerdem das Informationssystem zur (historischen) Mehrsprachigkeit in Österreich, kurz MiÖ, als einen thematischen Teil der kollaborativen Online-Forschungsplattform des SFB entwickelt. Dieses soll nicht nur die Publikation der gesammelten Projektergebnisse ermöglichen, sondern auch der breiteren Öffentlichkeit als Anlaufstelle für Informationen zur primär historischen Mehrsprachigkeit in Österreich zur Verfügung stehen, sie sichtbar machen und weitere Forschungsfragen aufwerfen. Genauere Informationen sowohl zur Zielsetzung als auch zum Rahmenkonzept und den Modulen, die während der ersten Projektlaufzeit entstanden, finden Sie unter folgenden Links:

Rahmenkonzept von MiÖ

Module

Zitation
Creative Commons Lizenzvertrag
DiÖ (2021): Task-Cluster C: Kontakt.
In: DiÖ-Online.
URL: https://www.dioe.at/projekte/task-cluster-c-kontakt
[Zugriff: 24.11.2024]
Team: Stefan Newerkla (PP05: Projektleitung), Agnes Kim (PP06: Projektmitarbeiterin), Maria Schinko (PP06: Projektmitarbeiterin), Manfred Glauninger (PP05: kooptiert)
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